Aspirin ist der Handelsname für Acetylsalicylsäure (ASS). Es gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und wird sowohl als Analgetikum zur Schmerzlinderung, als auch als Antipyretikum zur Fiebersenkung und als Entzündungshemmer eingesetzt. In der Regel enthält eine Tablette Aspirin 500 mg Acetylsalicylsäure. Excipientien, also Hilfsstoffe, können unter anderem Lactose, Maisstärke und Mikrokristalline Cellulose sein.
Aspirin wird eingesetzt zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen sowie zur Fiebersenkung. Des Weiteren wird es in niedriger Dosierung (z.B. Aspirin 100 mg) zur Prävention von arteriellen Thrombosen, nach ärztlicher Verschreibung für Patienten mit bestimmten kardiovaskulären Risikofaktoren, verwendet.
Die Dosierung von Aspirin muss individuell angepasst werden. Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen bei Bedarf in der Regel 1-2 Tabletten (500-1000 mg ASS) ein, maximal jedoch 6 Tabletten (3000 mg ASS) pro Tag. Die Tabletten sollen mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Bei niedrigdosierter Aspirin-Therapie zur Thromboseprophylaxe liegt die übliche Dosis meist bei 100 mg täglich. Die Einnahme sollte immer nach ärztlicher Anweisung erfolgen.
Aspirin darf nicht eingenommen werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure oder andere Salicylate sowie bei Patienten mit bestehenden Magen-Darm-Geschwüren, schweren Leber- und Nierenschäden oder einer bekannten Gerinnungsstörung. Eine weitere Kontraindikation ist Asthma bronchiale, das durch die Einnahme von NSAR ausgelöst wird. Bei Kindern und Jugendlichen sollte Aspirin nur nach ärztlicher Rücksprache und keinesfalls bei virusbedingten Fiebererkrankungen wie beispielsweise Varizellen (Windpocken) oder Influenza (Grippe) aufgrund der Gefahr eines Reye-Syndroms verabreicht werden.
Aspirin kann die Wirkung von bestimmten anderen Medikamenten beeinflussen. Es verstärkt beispielsweise die Effekte von Antikoagulantien wie Warfarin und erhöht damit das Blutungsrisiko. Ebenso kann es die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Die gleichzeitige Einnahme von anderen NSAR oder Kortikosteroiden erhöht das Risiko für Magen-Darm-Blutungen. Vor der Einnahme von Aspirin in Kombination mit anderen Medikamenten sollte daher immer Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden.
Nebenwirkungen von Aspirin können unter anderem Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit, Magenschmerzen und Magen-Darm-Blutungen sein. Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Tinnitus können ebenfalls auftreten, insbesondere bei hohen Dosierungen. Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich und äußern sich zum Beispiel durch Hautausschläge, Atemnot oder Rhinitis. Regelmäßige medizinische Kontrollen sind erforderlich, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.
Während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten und dritten Trimenon, sowie in der Stillzeit ist die Einnahme von Aspirin zu vermeiden. Im ersten Trimenon besteht das Risiko teratogener Effekte, im letzten Trimenon kann Aspirin die Wehentätigkeit hemmen und zu Komplikationen beim Neugeborenen führen. In der Stillzeit kann Acetylsalicylsäure in die Muttermilch übergehen und beim Säugling unerwünschte Wirkungen hervorrufen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist besondere Vorsicht geboten und die Dosis von Aspirin muss gegebenenfalls angepasst werden. Eine Dosisreduktion oder verlängerte Dosierungsintervalle können notwendig sein, um das Risiko für Nebenwirkungen zu verringern. In schweren Fällen von Leber- und Niereninsuffizienz ist von der Anwendung von Aspirin abzuraten.
Aspirin sollte bei Raumtemperatur gelagert werden, vor Feuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung geschützt und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Auf der Verpackung angegebene Verfallsdaten sind zu beachten. Nach Ablauf des Verfallsdatums sollte Aspirin nicht mehr verwendet werden.
Nicht mehr benötigte oder abgelaufene Aspirin-Medikamente sollten nicht über das Abwasser oder den Hausmüll entsorgt werden. Apotheken bieten Rücknahme- und Entsorgungsmöglichkeiten für Arzneimittel. Hiermit wird sichergestellt, dass keine Umweltbelastung durch Arzneimittelrückstände entsteht und die Arzneimittel sachgerecht entsorgt werden.
Aspirin kann insbesondere in höheren Dosierungen zu Reaktionen wie Schwindel führen, die die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können. Patienten sollten daher die individuelle Reaktion auf das Medikament abwarten, bevor sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
Patienten, die Aspirin langfristig einnehmen, sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen wahrnehmen, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Das gilt insbesondere für ältere Patienten und solche mit einer Vorgeschichte von Magen-Darm-Erkrankungen. Vor größeren chirurgischen Eingriffen sollte die Anwendung von Aspirin mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um das Blutungsrisiko zu minimieren.
Dieser umfangreiche Medikamentenführer bietet einen detaillierten Überblick über das Medikament Aspirin in der deutschen Sprache. Bitte beachten Sie, dass dies keine umfassende medizinische Beratung ersetzt und bei Fragen immer ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren ist.
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