Duphalac

Handelsname und Darreichungsform

Duphalac ist unter dem Handelsnamen “Duphalac” erhältlich und wird als orales Lösungsmittel vertrieben. Es kommt in verschiedenen Packungsgrößen, darunter Flaschen und Einzeldosen, die für die patientenfreundliche Verabreichung ausgelegt sind.

Wirkstoff und Wirkweise

Der aktive Wirkstoff in Duphalac ist Lactulose, ein synthetisches Disaccharid, das im Dickdarm metabolisiert wird. Die Wirkung von Lactulose besteht darin, Wasser in den Darm zu ziehen, um den Stuhlgang zu erweichen und die Darmpassage zu erleichtern. Zudem trägt Lactulose zur Verminderung des Ammoniakspiegels im Blut bei, indem sie die Säurebildung im Dickdarm fördert und so die Aufnahme von Ammoniak verringert.

Indikationen und Anwendungsgebiete

Duphalac wird primär zur Behandlung von chronischer Obstipation eingesetzt. Des Weiteren findet es Anwendung bei hepatischer Enzephalopathie, einer komplizierten Lebererkrankung, die durch erhöhte Ammoniakwerte im Körper charakterisiert ist. Hierbei hilft die Einnahme von Duphalac, die neurotoxischen Effekte des Ammoniaks zu vermindern.

Dosierungsanleitung

Die Dosierung von Duphalac muss individuell angepasst werden. Für Erwachsene beträgt die übliche Startdosis zur Behandlung der Obstipation 15-45 ml pro Tag. Für die Behandlung der hepatischen Enzephalopathie kann die Dosis höher liegen und muss sich am Ammoniakspiegel des Patienten orientieren. Kinder und Säuglinge erhalten entsprechend geringere Dosen. Die Dosis kann schrittweise angepasst werden, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

Einnahmehinweise

Duphalac kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Es sollte vorzugsweise zur gleichen Tageszeit verabreicht werden, um eine gleichmäßige Wirkung zu gewährleisten. Die Lösung kann pur oder gemischt mit Flüssigkeiten wie Wasser, Saft oder Tee eingenommen werden, um die Einnahme zu erleichtern.

Mögliche Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Duphalac können Blähungen und Bauchschmerzen, besonders zu Beginn der Behandlung, auftreten. Diese Nebenwirkungen verringern sich meist im weiteren Verlauf der Therapie. Weitere mögliche Nebenwirkungen umfassen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, die insbesondere bei Überdosierung beobachtet werden können.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Duphalac kann die Resorption anderer Medikamente verändern, insbesondere wenn gleichzeitig oral verabreichte Arzneimittel mit einem engen therapeutischen Fenster eingenommen werden. Es ist daher ratsam, Duphalac in einem zeitlichen Abstand zu solchen Medikamenten einzunehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika besteht die Möglichkeit einer verstärkten Kaliumausscheidung.

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Lactulose gilt als sicher für die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit. Es wird nicht in die Blutbahn aufgenommen und übt somit keine systemischen Effekte aus, die das Baby beeinträchtigen könnten. Trotzdem sollte vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden.

Lager- und Aufbewahrungshinweise

Duphalac sollte bei Raumtemperatur gelagert werden und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Nach dem ersten Öffnen ist die Lösung in der Regel noch mehrere Wochen haltbar, es sollte allerdings auf das auf der Packung angegebene Verfallsdatum geachtet werden. Duphalac sollte außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Informationen zur Verkehrstüchtigkeit

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Duphalac die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. Sollten jedoch Nebenwirkungen wie Schwindel auftreten, ist von potenziell gefährlichen Aktivitäten abzuraten, bis diese abgeklungen sind.

Pharmakokinetik und Metabolismus

Lactulose wird nach oraler Aufnahme nicht im Dünndarm resorbiert und erreicht unverändert den Dickdarm. Dort wird es durch die Darmflora zu organischen Säuren abgebaut, die dann zu den oben beschriebenen Wirkungen führen. Dieser Prozess ist grundlegend für die lokale Wirkung von Lactulose und unterstreicht, warum keine systemische Resorption stattfindet.

Hinweise zur Handhabung

Beim Umgang mit Duphalac sollten die üblichen Maßnahmen zur Sicherstellung der korrekten Dosierung beachtet werden. Es ist wichtig, die Verpackungsanweisungen zu folgen und die Dosierung mithilfe der beigefügten Messhilfe exakt vorzunehmen. Offen stehende Behälter sollten hygienisch behandelt werden, um Kontaminationen zu vermeiden.

Patienteninformationen

Bei jeder Abgabe von Duphalac sind dem Patienten umfangreiche Informationen zur korrekten Anwendung zu übermitteln. Zu betonen sind insbesondere die exakte Dosierung, die potenziellen Nebenwirkungen und die Verhaltenshinweise bei auftretenden Unverträglichkeiten oder Überdosierungen. Ebenso sind Patienten über die sichere Aufbewahrung und Entsorgung nicht mehr benötigter Medikamente zu informieren.

Kontraindikationen

Duphalac sollte nicht bei Patienten angewendet werden, die eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Lactulose oder einem der sonstigen Bestandteile des Medikaments aufweisen. Des Weiteren ist die Anwendung bei Patienten mit Galaktosämie kontraindiziert. Bei Ileusverdacht oder unklaren Bauchschmerzen ist vor der Einnahme von Duphalac eine ärztliche Abklärung erforderlich.